Chronik (2009-2023)

Fazit aus 14 Jahren THOMAS ENGEL-Stiftung

„Der Auf- und Ausbau einer Stiftung und deren Weiter­führung macht viel mehr Arbeit, als ich mir vor­gestellt habe. Aber die letzten 14 Jahre waren auch sehr erfüllend und lehr­reich“, so Ernst Engel, Mit­begrün­der und Vorstands­vorsitzen­der der THOMAS ENGEL-Stiftung. Ernst Engel weiter: „Es gab auch Zei­ten, da hätte ich ver­mutlich ohne meine „Mitstreiter“, allen voran Bettina Haubner, Stell­vertre­tende Vorstands­vorsitze­nde der Stiftung, kapi­tuliert. Inzwischen hat die THOMAS ENGEL-Stiftung aber eine Bedeu­tung erlangt, die der­arti­ge destruk­tive Gedan­ken nicht zulässt. Wir haben in diesen 14 Jah­ren sehr viel be­wegt: Die verschie­denen Förder­projekte wurden mit fast 2 Mio. Euro unter­stützt. Weil wir mit dem Geld sehr behut­sam und effektiv umge­gan­gen sind, konnte auch ent­sprechend vielen Bedürf­tigen gehol­fen werden“.

Thomas Engel

Thomas Engel im Mai 2007 bereits deutlich von der Krankheit und den zahlreichen Therapien gezeichnet. Der Namensgeber der Stiftung, starb am 25.05.2008 im Alter von 36 Jahren nach einem langjährigen Krebsleiden.

2023

An den 104 Neighbourhood Carepoints (NCPs) in Eswatini werden inzwischen ca. 3.400 Kinder durch ca. 550 ehren­amtlich tätige „Caregiver“ betreut. Das World Food Pro­gramme der UN über­nimmt die Finan­zierung des Selbstver­sorgungs­projektes für weitere 27 NCPS.

Das Hilfs­projekt in Tansania wird fort­geführt. Zu den Hilfs­maßnahmen gehören das Waisen­haus und die Nachmittags­betreuung von Kindern, das Näh­projekt, die Minikredite für Existenz­gründungen, das Herstellen wieder­verwend­barer Binden an Schulen für die Monats­hygiene von Mädchen, Englisch­kurse, Business­schulungen etc.

In Ecuador sind die gewährten Minikredite für Existenz­gründungen bzw. für den Ausbau von Existenzen nach wie vor ein großer Erfolg. Inzwischen wurden 239 Kredite zu durch­schnittlich 300 USD mit einem Gesamt­volumen von 68.000 € vergeben.

Die Spender­gruppe um Dr. Britta Keller­mann aus Hamburg unterstützt die Melvin Jones-Behinder­ten­einrichtung bereits seit vielen Jahren und schließt sich nun­mehr der THOMAS ENGEL-Stiftung an.

Fazit

Die THOMAS ENGEL-Stiftung hat sich inzwischen zu einer bedeutenden Hilfsorganisation entwickelt, wie es die folgenden Daten verdeutlichen:

  • Spendenvolumen: € 2.027.925
  • Zuwendungen an Hilfsprojekte: € 1.951.730 (davon Eswatini € 1.728.642)
  • Anzahl der Spender:innen: 1.076
  • Mitgliederanzahl der 3 Fördervereine: 223

Aktuelle Unterstützer:innen:

  • Möwenweg-Stiftung
  • Kindernothilfe e. V.
  • Rotary Club Wörthsee, Arbeitsgruppe Ligowane (ehemals RC Afrika)
  • Hunde helfen Kindern e. V.
  • Stefanie Amberger-Stiftung
  • Kinderhilfe grenzenlos e. V.
  • Haimbacher Sportverein 1952 e. V.
  • Rotary Club Mbabane
  • Rotary Club St. Goarshausen-Loreley

Was zeichnet die TES aus?

  • Mit den begrenzt zur Verfügung stehenden Mitteln wird einer großen Anzahl an notleidenden Kindern und auch Erwachsenen in Eswatini, Tansania und Ecuador geholfen.
  • Wir besuchen die Hilfsprojekte regelmäßig, um uns von der korrekten Verwendung der Spendengelder überzeugen zu können.
  • Die Stiftung hat in der Vergangenheit immer wieder als Plattform für andere kleinere Hilfsorganisationen gedient, z. B. howareyou, und diesen auf dem Weg zur Selbstständigkeit geholfen
  • Durch die Gründung der Fördervereine wurden viele Menschen motiviert sich ehrenamtlich zu engagieren
  • Im Gegensatz zu großen Organisationen sind die Verwaltungskosten der THOMAS ENGEL-Stiftung relativ gering und werden vom Stifter getragen. Alle Mitarbeitenden arbeiten ehrenamtlich und bezahlen ihre Ausgaben, wie z. B. Reisen zu den Hilfsprojekten, selbst. Die Spenden fließen zu 100 % in die Hilfsprojekte ohne Abzug von Verwaltungskosten.

2022

Der Stiftungsvorstand beschloss, sich in den nächsten Jahren ausschließlich auf die aktuellen Förder­länder ESWATINI, TANSANIA und ECUADOR zu konzen­trieren, und dort wiederum auf die bestehen­den Förder­projekte. Die Aus­gaben dafür stiegen 2022 auf ca. € 275.000, die höchste Jahres­förder­summe seit Bestehen der Stiftung. Anderer­seits sanken die Ein­nahmen um ca. 12 %. Diese Situation ist für die Stiftungs­verant­wort­lichen sehr heraus­fordernd.

In Eswatini gab es erneut politische Unruhen. Ein großes Pro­blem bedeutete die Ein­stellung der Belie­ferung aller NCPs mit Lebens­mitteln. Dadurch ent­stand 2022 für die Träger des Hilfs­projektes LITSEMBA (THOMAS ENGEL-Stiftung, Möwenweg-Stiftung und Kinder­nothilfe e. V.) eine nicht einge­plante Finan­zierungs­lücke von ca. 150.000 €. Jetzt wird mit Hoch­druck daran gear­beitet, dass sich die Ge­mein­den bzw. die dort befind­lichen NCPs perspek­tivisch selbst mit Lebens­mitteln versor­gen können. Inzwischen sind es 104 NCPs mit mehr als 3.200 Kin­dern, weil LITSEMBA gebe­ten wurde, von einer an­deren Orga­ni­sation 3 NCPs zu über­neh­men.

In Tansania verläuft die Partner­schaft mit TAKE A MALAIKA sehr erfolg­reich. Neben bereits zuvor bestehenden Hilfs­maßnah­men kamen neue hinzu, näm­lich ein Englisch­kurs und das Nähen wieder­verwend­barer Binden zur Monats­hygiene von Schülerin­nen. Dadurch werden Fehl­zeiten vermie­den. Neu ist auch die Inbetrieb­nahme eines familiär geführten Waisen­hauses für zunächst 13 Kinder und ein Meilen­stein in der Weiter­entwick­lung des Projektes ist die Grün­dung der inter­nationa­len Nicht­regierungs­organisation (NGO) HOME OF MALAIKA. Unter diesem Dach sollen alle Hilfs­maß­nahmen ange­siedelt wer­den.

In Ecuador ent­wickeln sich die Hilfs­maß­nahmen ebenfalls überaus erfreu­lich. Seit Ende des Jahres haben sich Dr. Britta Kellermann aus Ham­burg und ihre Spen­der­gruppe der THOMAS ENGEL-Stiftung an­ge­schlossen. Sie unter­stützen bereits seit vielen Jah­ren die MELVIN JONES - Behin­derten­einrichtung. Sehr bemer­kens­wert sind die in­zwischen 75 zinsfreien Mini­kredite für in Not ge­ratene Men­schen, die sich damit eine Exis­tenz aufbauen können. Von Regierung oder Banken bekommen sie keine Hilfe. Die Minikredite machen den Unterschied zwischen Betteln und Arbeit. Mit den getilgten Schulden werden wieder neue Kredite vergeben. Der Förderverein AMIGOS DE LA FUNDACIÓN THOMAS ENGEL wuchs per Ende des Jahres auf 78 Mit­glieder.

Weitere Neuigkeiten

  • Ernst Engel wurde für seine Arbeit zum Wohle der Men­schen in ESWATINI von ROTARY INTER­NATIO­NAL mit dem PAUL HARRIS AWARD aus­gezeich­net.
  • Zur Unter­stützung der Stif­tungs­arbeit berief der Vor­stand der THOMAS ENGEL-Stiftung einen 7-köpfigen Beirat unter der Lei­tung von Stefan Forstner.

Vorne v.l.n.r.: Dr. Barbara Jörg, Ingrid Britz-Averkamp (Beiratsvorsitzende), Stephanie Müller-Trost; hinten v.l.n.r.: Jan Menzel, Rüdiger Gries. Es fehlt Stephan Coester.

2021

Erstmals seit dem 12-jährigen Bestehen der THOMAS ENGEL-Stiftung wurden in diesem Jahr mehr als 200.000 Euro in die Förderländer überwiesen, nämlich fast 216.000 Euro. Ca. 181.000 Euro waren für unser größtes Hilfsprojekt LITSEMBA – hope in Eswatini bestimmt.

Eswatini

Die Zahl der unterstützten NCPs stieg auf 101, weil von einer anderen Organi­sation 14 NCPs mit etwa 400 Kindern über­nom­men wurde. Damit steigt die Zahl der zu versorgenden Kinder im Vor­schulalter auf fast 3.100 Kinder. Sie er­hal­ten an den NCPs mög­lichst täglich eine warme Mahl­zeit auf Basis von Mais oder Boh­nen, ferner Vorschul­unterricht und medizinische Grund­versor­gung durch eine soge­nannte Mobile Clinic (= Impfen, Akut­behand­lung, Testen auf HIV).

Tansania

Das Flowers Children´s Centre wurde letzt­malig unter­stützt. Es be­gann die Zusam­men­arbeit mit Take a Malaika e. V. zur Unter­stüt­zung allein­erziehen­der, be­dürf­tiger Mütter beim Schritt in ein selbst­bestim­mtes Leben. Sie erlernen hand­werk­liche Fähig­keiten wie Nähen mit Ma­schinen und das Her­stel­len von Schmuck oder Seife. Die Nachmittags­betreuung von Kin­dern und die Über­nahme der Kosten für Kranken­versiche­rungen sind weitere Hilfsmaßnahmen, ebenso wöchentliche Business-Schulungen.

Uganda

Die Zusammen­arbeit mit howareyou wurde been­det, weil man sich entschloss, einen eigen­ständi­gen Verein zu gründen. Die Hilfe der bedürftigen Kinder / Familien geht also weiter.

Ecuador

Die Unterstützung der Melvin Jones Behin­der­ten­einrichtung und von Helping Kids in Ecuador er­folgte weiter­hin. Beson­ders zu erwä­hnen sind die zusätz­lichen Aktivi­täten der Amigos de la Fundación THOMAS ENGEL. So wurden bis Ende 2021 47 Mikro­kre­dite in Höhe von durch­schnittlich 225 USD an Familien vergeben, die durch die Pan­demie in Not geraten sind. Sie konnten sich dadurch eine neue geschäft­liche Exis­tenz aufbauen.

Nepal

Wir unter­stützten erstmals das Waisen­haus Light for Nepals Children, muss­ten aber Ende des Jahres die Hilfe mangels Trans­parenz, gemeint sind aussage­fähige und über­prüf­bare Berichte, wieder ein­stellen.

2020

Ab April machte die Corona-Pandemie sich überall bemerkbar. Erste Maßnahmen wurden umgesetzt, sowohl in Afrika (Eswatini, Tansania und Uganda) als auch in Südamerika (Ecuador).

In Eswatini mussten die 87 Kindertagesstätten (Neighbourhood Care Points = NCPs) zur Betreuung der etwa 2.700 Kinder auf Anordnung des zuständigen Ministeriums geschlossen werden. Zur Aufrechterhaltung ihrer Versorgung mit Essen, medizinischer Hilfe und Vorschulbildung musste improvisiert werden. Sogar eine Art „home schooling“ wurde organisiert.

Ähnlich war die Situation in Tansania und Uganda. In allen drei afrikanischen Ländern blieb man allerdings, so unser Eindruck, relativ „entspannt“. Das könnte daran liegen, dass man gewohnt ist mit Pandemien umzugehen. Auch die im Vergleich zu Deutschland wesentlich jüngere Bevölkerung hat die Zahl der Todesfälle in Grenzen gehalten. Allerdings sind die jeweiligen Zahlen und Statistiken nicht besonders zuverlässig.

Anders in Ecuador. Dort wurde mit den Amigos de la Fundación THOMAS ENGEL der dritte Förder­verein gegründet. Die Mitglieder packten tausende von Lebensmittelpaketen und verteilten sie an bedürftige Familien. Viele Menschen hatten, von einem Tag auf den anderen, ihre Arbeit verloren, waren sozial nicht abgesichert und somit in großer Not.

Die Melvin Jones Behinderteneinrichtung wurde für einige Monate geschlossen. Bei Helping Kids in Ecuador (HKIE) hatte Corona kaum Auswirkungen auf die Hilfstätigkeit (Operation von kranken / körperlich behinderten Kindern aus armen Familien, wobei einheimische Ärzte ihre Arbeitszeit „spenden“).

Seit diesem Jahr ist die THOMAS ENGEL-Stiftung Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen.

2019

Die bekannte Kinderrechtsorganisation Kindernothilfe mit Hauptsitz in Duisburg setzt sich seit 60 Jahren in 33 Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas und Osteuropas für Kinder in schwierigen Lebenssituationen ein.

Nach eingehender Prüfung hat man entschieden, sich neben der THOMAS ENGEL-Stiftung und der Möwenweg-Stiftung in eSwatini am Hilfsprojekt Litsemba zu beteiligen. Damit wird das Projekt auf eine breitere Basis gestellt und kann mit der zusätzlichen Unterstützung weiter ausgebaut werden. Wir freuen uns sehr über diese neue Partnerschaft.

Die in Ecuador seit Jahren anhaltende Wirtschaftskrise hat sich, so zumindest der subjektive Eindruck, eher noch verschlimmert. Dafür wird auch die hohe Anzahl an Flüchtlingen aus Venezuela verantwortlich gemacht. Unsere Zuwendungen werden deshalb nach wie vor dringend benötigt, ebenso unsere Mitarbeit vor Ort. Diese können noch intensiviert werden, weil Jaime Garcia, der Projektverantwortliche, seit einigen Monaten in Ecuador lebt. Zusammen mit Ehefrau Edith plant er in Salinas den dritten Förderverein der THOMAS ENGEL-Stiftung zu gründen. Wir hoffen in 2020 über die konstituierende Sitzung der Freunde der THOMAS ENGEL-Stiftung Salinas/Ecuador berichten zu können.

In Tansania wurde bzw. wird das Flowers Hostel im laufenden Jahr bereits von 10 Freiwilligen, alle aus Deutschland und der Schweiz, als Unterkunft genutzt – eine erfreuliche Entwicklung. Sorgen bereiten uns geänderte Auflagen der Behörden. Besonders gravierend ist die neue Bestimmung, dass eine „Preschool“, die das Flowers Children’s Centre ist, auch über eine „Primary School“ verfügen muss oder umgekehrt. Stand heute gibt es nur die Möglichkeit, die Einrichtung ausschließlich als Kindergarten weiterzuführen oder sie um eine Grundschule zu erweitern. Letzteres wäre vermutlich wünschenswert bzw. erforderlich. Wir befinden uns jetzt im Stadium der Prüfung auf Notwendigkeit und Machbarkeit.

Haus Jasmine
Ein Beispiel ist der Bau eines kleinen Hauses für Jaqueline, die nach einem Schlaganfall erblindet ist und sich trotzdem um ihre beiden jüngeren Geschwister kümmern muss, weil die Eltern verstorben sind.

Highlight des Jahres war in Uganda der Bau eines massiven Hauses für eine mittellose, neunköpfige Familie.

Ein großer Fortschritt dürfte auch der Zusammenschluss von howareyou mit der Projektgruppe Balandiza Kimeze zu der „Community Based Organization“ Howareyou – Balandiza Kimeze sein.

2018

Swasiland wurde auf Anordnung des Königs in eSwatini umgetauft. eSwatini bedeutet „Land der Swasis“. Die Partnerschaft mit Young Heroes wurde gefestigt.

In Tansania wurde das Flowers Children’s Centre um ein Hostel erweitert. Praktikanten, z. B. aus Europa, können sich gegen Bezahlung für Unterkunft und Verpflegung bei der Betreuung der Kinder sozial engagieren. Inzwischen erfreut sich das Flowers Hostel wachsender Beliebtheit. Alle Beteiligten profitieren von dem Angebot.

Die in Uganda tätige, von den Schwestern Sophia und Charlotte Campbell gegründete, Projektgruppe howareyou ist seit 2018 Teil der THOMAS ENGEL-Stiftung. Es geht auch bei diesem Projekt um verschiedene Hilfen, besonders Bildung, für bedürftige Kinder und Jugendliche.

In Ecuador wurde die Unterstützung der Melvin Jones-Einrichtung zur Therapie von Behinderten fortgesetzt, ebenso die Hilfe für Helping Kids in Ecuador.

2017

Das Logo der THOMAS ENGEL-Stiftung wurde geändert. Das neue Logo ist etwas abstrakt, man kann aber trotzdem den Slogan der Stiftung „united help for children“ gut erkennen. Auch das internationale Handeln wird durch den stilisierten Globus deutlich dargestellt.

In Swasiland hatten wir mit der angesehenen Hilfsorganisation Young Heroes einen neuen Partner gefunden. Die Zusammenarbeit mit Hand in Hand Swaziland (HiH SZ) mussten wir beenden, weil unsere Vorstellungen von professioneller, effektiver Hilfsarbeit nicht umgesetzt werden konnte. Außerdem stellten wir nach mühsamen Recherchen fest, dass HiH SZ, bevor wir die Verantwortung für die Organisation übernommen hatten, bereits hoch verschuldet war. Deshalb war die Trennung von HiH SZ unvermeidbar. Unter dem Dach von Young Heroes konnte das Hilfsprojekt mit dem neuen Namen Litsemba vollumfänglich fortgesetzt werden. Vier engagierte und loyale Mitarbeiter wurden vom bisherigen Partner übernommen und sorgten für einen reibungslosen Übergang.

Flowers Children’s Centre, so heißt das neu hinzugekommene Hilfsprojekt in Tansania. Dabei handelt es sich um eine Betreuungsstätte für etwa 90 bedürftige Kinder im Vorschulalter. Sie erhalten dort Frühstück und ein warmes Mittagessen sowie Vorschulunterricht und weitere individuelle Hilfen. Projektverantwortliche ist Victoria Link aus Fulda.

2016

„Hunger in Swasiland“ war eine der Überschriften im damals erschienenen Newsletter THOMAS ENGEL-Stiftung aktuell. Eine Dürrekatastrophe nie gekannten Ausmaßes verschärfte in diesem Jahr die ohnehin schon angespannte Versorgungssituation. Zehn- tausende Rinder verendeten, die Saat für das Hauptnahrungsmittel Mais konnte nicht eingebracht werden, die Felder lagen brach, Wasserstellen und Flüsse waren ausgetrocknet.

Ausgerechnet in dieser Situation stellte das World Food Programme (WFP) der United Nations die Versorgung der NCPs und damit tausender Kinder mit Grundnahrungsmitteln ein. Wir wurden bei der Niederlassung des WFP in Swasiland mehrfach vorstellig, konnten aber zunächst wenig erreichen. Deshalb halfen wir, d. h. die Möwenweg-Stiftung, die Lichterloh-Stiftung, der Rotary Club Wörthsee und die THOMAS ENGEL-Stiftung, durch die Verteilung von Maismehl, Reis, Bohnen, Speiseöl, Salz, Zucker und Suppenpulver. So konnte zumindest für einige Monate die Versorgung der Kinder halbwegs sichergestellt werden. Andere Hilfsmaßnahmen, wie z. B. die medizinische Grundversorgung, mussten wir aus finanziellen Gründen zurückfahren. Trotzdem lief der Vorschulbetrieb in den NCPs weiter, denn dort gab es schließlich, wenn auch nicht immer, etwas zu essen. Es konnten sogar neue Häuschen an bedürftige Familien übergeben werden.

In Ecuador unterstützten wir weiterhin die Behinderteneinrichtung Melvin Jones, die unsere Hilfe mehr als jemals zuvor benötigte. Das Land steckte tiefer denn je in einer Wirtschaftskrise, nicht nur durch die sozialistisch gelenkte Misswirtschaft, sondern auch verursacht durch den niedrigen Erdölpreis. Ecuador ist ein relativ großer Erdölexporteur. Hauptabnehmer ist China, bei dem das Land hoch verschuldet ist.

2016 war der Beginn der Partnerschaft mit Helping Kids in Ecuador (HKIE), einer kleinen amerikanischen Wohltätigkeitsorganisation. HKIE organisiert Operationen von körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen. Einheimische Ärzte helfen z. B. bei Fehlbildungen im Lippen-Kiefer-Gaumenbereich und berechnen an HKIE für eine derartige Operation im Schnitt etwa USD 400 statt wie sonst üblich etwa USD 3.000. Die THOMAS ENGEL-Stiftung unterstützt HKIE bis heute.

2015

In Swasiland standen wir durch die erweiterte Zuständigkeit für Hand in Hand Swasiland vor einer großen Herausforderung. Gut, wenn man in schwierigen Zeiten starke und zuverlässige Partner hat.

Jetzt mussten wir uns nicht nur um die Mobile Clinic kümmern, sondern in den fast 100 NCPs (= Neighbourhood Carepoints) auch um die Instandhaltung dieser einfachen Kindertagesstätten, ferner um Vorschulbildung und um Einkommen schaffende Maßnahmen für die ehrenamtlich tätigen Betreuerinnen der etwa 3.000 Kinder. Auch die Ernährung der Kinder musste sichergestellt sein. Bis heute wurden und werden darüber hinaus mit finanziellen Mitteln des Vereins Hunde helfen Kindern massive Zweiraum-Häuschen für sehr bedürftige Familien errichtet, die im ländlichen Umfeld der NCPs in beschädigten oder zerfallenen Hütten leben.

Nach einer sorgfältigen Bestandsaufnahme aller Aktivitäten von Hand in Hand Swaziland wurde schnell klar, dass es ohne finanziellen Mehraufwand möglich war, die Effizienz und Qualität der verschiedenen Hilfsmaßnahmen zu steigern.

Der Rotary Club Sankt Goarshausen-Loreley spendete zusammen mit dem Partner Club in Martin/Slowakei und Rotary International unter Mithilfe des Rotary Club Mbabane/Swasiland ein Ambulanzfahrzeug.

Im Laufe des Jahres wurden die fast 100 NCPs mit je einem zweiten 5.000 Liter-Tank zum Sammeln von Regenwasser ausgestattet. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit übernahm 75 % der Kosten von insgesamt € 50.000.

Darüber hinaus wurde in 2015 mit der Hilfsmaßnahme „Winterkleidung“ begonnen, denn auch im südlichen Afrika kann es besonders in den Monaten Mai, Juni und Juli empfindlich kalt werden.

2014

Die verschiedenen Hilfsmaßnahmen wurden fortgesetzt. Die Summe der Zuwendungen dafür betrug erstmals fast € 100.000. Das mit Abstand größte Projekt war in 2014, wie in den Jahren zuvor, die Mobile Clinic in Swasiland.

Ende des Jahres wurden wir mit der Situation konfrontiert, zusammen mit der Möwenweg-Stiftung, die alleinige finanzielle und organisatorische Verantwortung für Hand in Hand Swaziland übernehmen zu müssen. Hätten wir uns dieser Situation nicht gestellt, wäre die Unterstützung der mehr als 3.000 Kinder, davon viele Halb- und Vollwaisen, zum Erliegen gekommen.

Portrait Ingrid Engel

Ingrid Engel

Ein trauriges Jahr: Ingrid Engel, Mitbegründerin der THOMAS ENGEL-Stiftung, verstarb am 26.07.2014, auch wie Sohn Thomas nach einem längeren Krebsleiden.

2013

Die Umwandlung der THOMAS ENGEL-Stiftung von einer Treuhandstiftung in eine rechtsfähige Stiftung, also in eine Stiftung bürgerlichen Rechts, wurde abgeschlossen. Diese Maßnahme schien uns damals sinnvoll, war aber aus heutiger Sicht vor dem Hintergrund des immer noch bestehenden niedrigen Zinsniveaus falsch, denn das Stiftungskapital darf nicht angetastet werden. Nur die Erträge daraus können zur Erfüllung des Stiftungszwecks eingesetzt werden. Dass diese kaum noch der Rede wert sind, liegt auf der Hand. Der Gesetzgeber ist gefordert.

Da eine Stiftung keine Mitglieder haben darf, wurden in Fulda und Nastätten unter den Namen Freunde der THOMAS ENGEL-Stiftung Fulda e. V. und Freunde der THOMAS ENGEL-Stiftung Nastätten e. V. zwei Fördervereine mit inzwischen zusammen etwa 130 Mitgliedern gegründet. Zweck der Vereine ist die ideelle und finanzielle Unterstützung der Stiftung. Ohne diese Vereine wäre es für die Stiftung beispielsweise kaum möglich Benefizveranstaltungen zu organisieren. Die Freunde der THOMAS ENGEL-Stiftung sind eine Bereicherung und Aufwertung für die Stiftung.

Die Unterstützung der Förderprojekte lief unverändert weiter oder wurde sogar intensiviert.

Über ein tolles Beispiel für die stets angestrebte „Hilfe zur Selbsthilfe“ wurde uns damals von der Melvin Jones-Schule in Ecuador berichtet. Wir hatten die Produktionskosten für einen Kalender mit von den behinderten Kindern und Jugendlichen gemalten Bildern übernommen. Diese Kalender wurden in der Vorweihnachtszeit in Ecuador verkauft. Die Einnahmen aus dieser Aktion betrugen USD 10.000, die Produktionskosten „nur“ USD 3.000.

2012

Der Slogan der Stiftung „Hilfe zur Selbsthilfe in der Dritten Welt“ wurde durch „united help for children” ersetzt. Der Begriff „Dritte Welt“ passte noch nie zur Philosophie der Stiftung und musste deshalb dringend geändert werden. Mit dem neuen Motto soll deutlich gemacht werden, dass WIR nur GEMEINSAM etwas bewegen können. WIR, das sind die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter der Stiftung, die Fördervereine, weitere Unterstützer und nicht zu vergessen die zahlreichen Partnerorganisationen.

In Ecuador wurde mit Geldern der staatlichen Erdölgesellschaft Petrol Ecuador für den Kindergarten Unión y Progreso ein modernes, massives Gebäude errichtet. Die bisherige Bambushütte hatte damit ausgedient. Jaime Garcia, Repräsentant der THOMAS ENGEL-Stiftung in Ecuador, hatte sich dafür eingesetzt. Die Erdölgesellschaft ist der größte Arbeitgeber der Gegend.

Auch die Hütten der nahegelegenen Grundschule Las Minas wurden durch massive Gebäude ersetzt. Wir halfen durch den Kauf von stabilen Tischen und Stühlen, hergestellt von einem ortsansässigen Schreiner.

Ferner begannen wir in 2012 mit der Unterstützung der Melvin Jones-Schule, einer Einrichtung zur Therapie behinderter Kinder und Jugendlicher. Bis heute ist man dort auf unsere Hilfe angewiesen.

In Swasiland übernahmen wir unter dem Dach von Hand in Hand Swaziland die alleinige finanzielle und organisatorische Verantwortung für das Projekt MobiDiK, den bereits erwähnten mobilen medizinischen Dienst für Kinder, Jugendliche und inzwischen auch Erwachsene. Deshalb waren wir froh, mit Dr. Magdalene Budach aus Frankfurt eine Ärztin gefunden zu haben, die regelmäßig auf eigene Kosten nach Swasiland reiste und das Projekt kompetent betreute und weiterentwickelte. So organisierte sie den Kontakt zu Ärzte ohne Grenzen und im Rahmen einer weiteren Partnerschaft das Testen der Kinder und Erwachsenen auf HIV und Tuberkulose.

2011

Das Stammkapital der Stiftung wurde schrittweise auf € 340.000 erhöht.

Unter dem Motto „Frühlingserwachen” fanden in Fulda und Nastätten die ersten Benefizkonzerte der THOMAS ENGEL-Stiftung statt. Diese Tradition wird bis heute fortgesetzt, allerdings seit einigen Jahren unter der geschützten Marke „ovationen”. Preisgekrönte junge Musiker präsentieren alljährlich auf höchstem Niveau im Rahmen eines kurzweiligen, abwechslungsreichen Programms beliebte Melodien von Klassik bis Pop.

Zu den Hilfsmaßnahmen in Swasiland und Ecuador kam noch die Unterstützung von Projekten in Tansania und Uganda.

In Tansania halfen wir dem St. Anne’s Hospital mit einer Spende für die Anschaffung der dringend benötigten Infusionsanlage. In dem Krankenhaus musste, zumindest damals, unter unvorstellbaren Bedingungen, auch was die Hygiene anbetrifft, gearbeitet werden. Medizinstudent Marcel Lind aus Fulda, der dort praktizierte, berichtete u. a. von Hühnern unter den Betten, Ameisenstraßen an den Wänden, Schimmel an den Decken usw. Aus Mangel an Narkosemitteln fanden Operationen teilweise bei vollem Bewusstsein statt.

Im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Verein Wasser für Menschen e. V. unterstützte die THOMAS ENGEL-Stiftung ein Projekt in Uganda mit einer einmaligen, sehr wirksamen Anschubfinanzierung für den Aufbau einer Produktionsanlage zur Herstellung von Wasserfiltern. Sie werden aus einem speziellen Ton gebrannt und mit einer hauchdünnen Silberschicht überzogen. Aus kontaminiertem Oberflächen- und Regenwasser lässt sich damit sauberes Trinkwasser herstellen. Krankheiten werden verhindert und kostbares Brennmaterial wird gespart, weil auf das Abkochen des Wassers verzichtet werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die Schaffung von Arbeitsplätzen für die Filterproduktion. Das Projekt Oru Water läuft bis heute erfolgreich und soll weiter ausgebaut werden.

2010

Fortführung von bereits Ende 2009 begonnenen Hilfsmaßnahmen in Swasiland und Ecuador.

In Swasiland, dem im Süden Afrikas gelegenen kleinen Königreich, unterstützten wir die Organisationen Hand in Hand Wiesbaden und Hand in Hand Swaziland beim Aufbau eines mobilen medizinischen Dienstes zur Grundversorgung tausender Kinder im Vorschulalter, die in entlegenen Dörfern leben. Die weltweit höchste Aidsinfektionsrate und die daraus resultierende niedrige Lebenserwartung der Bevölkerung, verbunden mit bitterer Armut, machte unsere Hilfe besonders notwendig und wertvoll. Bis heute wird eine steigende Zahl von Kindern geimpft und mit Entwurmungsmitteln sowie Vitaminpräparaten versorgt. Auch bei akuten Erkrankungen und Verletzungen wurde und wird geholfen. Immer noch leben mehr als zwei Drittel der Bevölkerung von weniger als einem US-Dollar pro Tag.

Das erste Hilfsprojekt in Ecuador war die Versorgung des aus einer großen Bambushütte bestehenden Kindergartens Unión y Progreso in der Gemeinde Enrique Gallo mit Kinderbetten, Matratzen, Tischen, Stühlen, Küchengeschirr und pädagogisch sinnvollen Spielsachen. Hinzu kamen noch Therapien und weitere Hilfen für einige behinderte Kinder, die wir in den umliegenden Hütten des Kindergartens antrafen.

2009

Ingrid und Ernst Engel, die Eltern von Thomas, gründeten die THOMAS ENGEL-Stiftung, zunächst als sogenannte Treuhandstiftung mit einem Stiftungskapital von € 100.000.

Stiftungszweck ist die Unterstützung notleidender Kinder und Jugendlicher durch medizinische Grundversorgung, Gesundheitsvorsorge, Erziehung, Bildung und Kultur, möglichst nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ und überwiegend in Ländern der sogenannten Dritten Welt.

2008

Thomas Engel, Namensgeber der Stiftung, starb am 25.05.2008 im Alter von 36 Jahren nach einem langjährigen Krebsleiden.

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